Was für eine Geschichte: Das DFV Magazin

Was für eine Geschichte: Das DFV Magazin

Sein Name mag gewechselt haben, ebenso wie die Autoren der Texte: Das Magazin des Deutschen Familienverbandes ist am Leben geblieben. Schon 1921 erscheint „Der Kinderreiche“ als Verbandszeitung der Kinderreichen. Für einen Vierteljahrespreis von drei Mark wird die Zeitung im Eigenverlag des Verbandes veröffentlicht. Ihr Ziel ist es, bestehende Mitglieder zu binden und künftige zu gewinnen. Bereits 1924 hat „Der Kinderreiche“ eine Auflage von 70.000 Exemplaren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erscheinen zunächst verschiedene Mitteilungsblätter der neu gegründeten Bünde der Kinderreichen. 1955 wird gemeinsam „Das Fundament – Unsere Familie“ herausgegeben. Parallel gibt der Deutsche Familienverband einmal jährlich „Pro Familia“ heraus. „Die Familie ist das naturgegebene Element zur Erneuerung unseres Volkslebens. Angesichts der Vermassung und Verflachung ist gerade die gesunde, ihre Aufgabe sinnvoll erfüllende Familie ein Reservoir wichtiger Abwehrkräfte gegen diesen Prozess.“, so schreibt Konrad Adenauer in seinem Geleitwort in „Pro Familia“ (Heft 2) anlässlich des Familientages des DFV im Dezember 1955. Die Themen der Ausgaben damals unterscheiden sich übrigens nicht gravierend von denen unserer Zeit: Es geht um Sozialversicherungen, Wohnungsbau, familiengerechte Besteuerung, Schule, Familienbildung…

„Die Familie“

1974 macht Herbert Wolfram, Bundesgeschäftsführer des DFV, aus der Zeitung das Magazin „Die Familie“. Seit Jahrzehnten hat es der DFV geschafft, die Belange der Familien publik zu machen, genau hinzuschauen, wenn Politiker sich mit ihren „familienfreundlichen“ Entscheidungen brüsten, aus dem Familienleben zu berichten. Die „DFV-Familie“ gibt es schließlich seit 1993. Kaum vorstellbar – aber über Jahrzehnte gingen alle zwei Monate 100.000 Exemplare an familienpolitisch interessierte Menschen und Mitglieder in der Bundesrepublik.

Mag auch das Layout sich gewandelt haben, Themen wie das Familienwahlrecht wurden schon 1977 diskutiert, es wird Jahresthema des DFV 2003 und ist noch 2014 unter den wichtigsten Forderungen des Verbandes.  Vereinbarkeit, Steuergerechtigkeit, „Familienförderung“ und die Sozialversicherungssysteme – die Zeitschrift ist ein wichtiger Kanal, um politische Entscheidungen zu analysieren, Forderungen zu formulieren und Kontakt zu halten zu den Menschen im Land. Ihre ehrenamtliche Leistung macht den DFV aus – damit ein Kreisverband im Süden weiß, was seine Mitstreiter im Norden der Republik umtreibt, braucht es manchmal ein Sprachrohr. Nur so können Synergien entstehen.

Mit Herz und klugem Kopf

Das prägende Gesicht der Zeitschrift „DFV-Familie“ ist Frauke Obländer-Garlichs. Mit feinem Gespür, hoher fachlicher Kompetenz und dem beharrlichen Charme, den es manchmal braucht, um fest verschlossene Türen aufzustoßen, legte sie von 1974 bis 2006 Artikel für Artikel den Finger in die politische Wunde. Mit sorgfältig recherchierten Geschichten über Familienmodelle in Frankreich, Dänemark oder Holland sorgte sie für den Blick über den Tellerrand. Und auch hierzulande machte sie jahrzehntelang Themen publik, die viele Familien beschäftigen, umtreiben, nerven.

Heute gibt es die „DFV-Familie“ online. In Ausnahmefällen und Dank großzügiger Spenden wird sie in kleinerer Auflage gedruckt. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen der Mediengebrauch. Heute sind Facebook und Newsletter die schnellsten Kanäle, um Neuigkeiten und Inhalte zu den Menschen zu bringen. Wir hoffen trotzdem, die „DFV Familie“ in Zukunft wieder an unsere Mitglieder ausliefern zu können – auf Papier und richtig zum Anfassen.

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